Familie
Georg Philip Telemann wurde am 14 März 1681 in der orthodox-lutherischen Familie in Magdeburg geboren. Er war der jüngere von zwei Söhnen von Heinrich Telemann und Maris Telemann. Seine Vorfahren stammen aus der bürgerlichen Mittelschicht und viele davon waren Hochschulabsolventen und stark mit der Kirche verbunden.
Sein Vater kam aus der Gegend von Erfurt. Nach dem Abschluss der Universität von Helmstedt war er zuerst als Pastor in der Gemeindekirche zu Helmstedt und später als Diakon an der Heilig-Geist-Kirche in Magdeburg tätig. Seine Mutter war die Tochter des protestantischen Seelensorges aus Regensburg.
Musik gehörte in der Telemanns Familie nicht zu den wichtigsten Sachen. Nur der Urgroßvater väterlicherseits –Heinrich Thering –war als Kantor in Halberstadt ein Berufsmusiker. Georg Philip Telemann vertrat jedoch die Meinung, sein musikalisches Talent der Mutter zu verdanken, derer Neffe – Joachim Friedrich Haltmeier –als Kantor in Verden tätigt war und sein Sohn – Carl Johann Friedrich –die Funktion des Organisten in Hannover ausübte.
Lehrjahre
Nach dem Tod seines Vaters wurde der ältere Sohn, Heinrich Matthias, durch seine Mutter in die Laufbahn der Theologie geleitet. Nach dem Schulabschluss wurde er Pastor. Der jüngere Sohn, Georg Philip, besuchte das Gymnasium der Altstadt und die Schule am Magdeburger Dom, wo er Unterricht in Latein, Rhetorik, Dialektik und deutscher Dichtung erhielt. Von seiner umfassenden Allgemeinbildung zeugen beispielsweise seine selbst verfassten deutschen, französischen und lateinischen Verse. Die Poesie begleitete ihn lebenslang.
Mit zehn Jahren begann er die Gesangausbildung. Mit zwölf erlernte er Tasteninstrumente zu spielen. Dazu studierte er während nur zwei Wochen die Musiktheorie mit Tabulaturen, die sich aus komplizierten Griffschriften für jeweils ein bestimmtes Musikstück zusammensetzten.
Nach vierzehn Tagen hat er seine Musikausbildung abgeschlossen. Den Rest erlangte er im Selbststudium, in dem er unterschiedliche Instrumente wie Geige, Blockflöte und Cyther kennenlernte. Die Komposition lernte er durch das mühevolle Abschreiben der Werke von anerkannten Meistern. Die eingehende Analyse der Materialien ergab die ersten kompositorischen Versuche. Ziemlich schnell entstanden die ersten Arien, Motetten und instrumentellen Werke. Die erste Oper fand statt, als der Kompositeur erst 12 Jahre alt war.
Die Aufführung der Sigismund-Oper zum Libretto von Christoph Heinrich Postel wurde für den jungen Schöpfer eine Katastrophe. Seine Mutter , nach der Überredung „der zuvorkommenden Freude“ , die um das Schicksal von Georg Philipp fürchteten, verbot seinem Sohn die weiteren kompositorischen Versuche aufzunehmen und versuchte sein Interesse auf diesem Gebiet zu vernichten, sie beschlagnahm seine Instrumente.
Er hörte jedoch auf seine Mutter nicht und komponierte weiter, jedoch im Versteck. Nachts spielte er auf den gemieteten und geheimnisvoll aufbewahrten Instrumenten.
Ende 1693, in der Hoffnung auf lukrative Zukunft wurde Georg Telemann nach Zellerfeld geschickt, dort sollte er unter den Augen von Caspar Calovoera sich weiterbilden. Neben Theologie, Geschichte und Mathematik interessierte er sich auch für ………….. Musik. Caladovoer zeigte dem Telemann die Verhältnisse zwischen Musik und Mathematik. In Zullerfeld konnte Georg Philipp ohne Befürchtung die Realisation von Bassco continuo lernen, als auch die Komposition. Fast für jeden Sonntag schrieb er eine neue Motette, die später durch den Chor vorgeführt wurde.