Georg Philipp Telemann verliebte sich in Amalie Louise (Elisabeth) Juliane Eberlin, dieHofdame (Kammermädchen) der Herzogin von Sachsen-Weißenfels, Gemahlin des Grafen Erdmann II. von Promnitz.
Sie kam im Jahre 1706 mit der Herzogin an den gräflichen Hof nach Żary. Das Paar hegte von erstem Treffen an zärtliche Gefühle füreinander, aber die häufgen, getrennten Fahrten des Grafen und die Reisen Telemanns erschwerten ihre Kontakte.
1708 verließ Telemann Żary und begab sich zu seinem neuen Arbeitgeber, dem Herzog von Sachsen-Eisenach.Er bekam aber die Erlaubnis zur erneuten Fahrt nach Żary zu seiner Trauung.
Die kirchliche Trauung fand am 13.Oktober 1709 in der Schlosskapelle in Żary statt. Nach der Trauung ging das Ehepaar nach Eisenach.
Zu damaliger Zeit gab es in Żary das Promnitzschloss noch nicht, und an der Stelle, wo es entstehen sollte, dem sog. Vorburggelände, das von einer Verteidigungsmauer umgeben war, befand sich ein alleinstehendes Gebäude 25 der alten Schlosskapelle. Dieses Bauwerk wurde vor dem Schlossbaubeginn abgerissen, und der Altar aus dieser Kapelle wurde an die Gemeinde nachKunice verkauft. Der Altar aus der alten Kapelle ist im manieristischen Stil errichtet worden und passte nicht zu der neuen Kapelle, die bereits in den barocken Schlossbau eingebaut war.
Die nach den Plänen von Michael Hirschfelder erbaute,alte Kapelle wurde 1593 eingeweiht. Die neue Kapelle in der Schlossanlage wurde erneut 1711 geweiht. Die Mauerreste der alten Kapelle wurden wahrscheinlich auch beim Bau der neuen im Promnitzschloss verwendet. Nach einer großen Renovierung befnden sich zur Zeit der Altar und die Kanzel aus der alten Schlosskapelle in der Kirche in Kunice, einem Stadtteil von Żary. Kaum jemand weiß, dass sie Zeuge der Eheschließung des großen Komponisten Georg Philipp Telemann war, der in den Jahren 1704-1708 in Żary lebte und wirkte.
Die Telemann-Traditionen werden von der Musikschule in Żary gepflegt, dem Veranstalter der Telemann-Festivals